#28 - Clevere Betriebsmittelbeschaffung - Weniger Lastenheft gleich mehr Erfolg im Mittelstand
Shownotes
📍Clevere Betriebsmittelbeschaffung - Weniger Lastenheft gleich mehr Erfolg im Mittelstand
Wenn es darum geht, Betriebsmittel im Mittelstand effizient und erfolgreich zu beschaffen, ist ein schlanker Prozess entscheidend. Viele Unternehmen verlieren wertvolle Zeit durch komplizierte Lastenhefte, die am Ende des Tages niemand liest. In dieser Folge erfährst du, wie es besser geht.
📋 Kapitel:
00:00 Einleitung und Vorstellung des Themas 02:18 Der Wert eines passenden Lieferanten 03:44 Rahmenbedingungen und offene Kommunikation 05:56 Engineering-Phase und Projektgrundlage
Bernd Pille thematisiert die Herausforderungen der Betriebsmittelbeschaffung in mittelständischen Unternehmen, bei denen oft ineffiziente Eigenkonstruktionen zu Problemen führen. Er beschreibt, wie ein schlanker, auf Vertrauen basierender Prozess mit klarer Kommunikation und passenden Lieferanten zu einer effizienteren Beschaffung führt.
Durch die Reduzierung von Lastenheften und einer fokussierten Zusammenarbeit entstehen flexible und maßgeschneiderte Lösungen die den Erfolg der mittelständischen Unternehmen steigert und unnötigen bürokratischen Aufwand reduziert.
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Wenn du Fragen oder Themenwünsche hast, auf die ich hier im Podcast eingehen soll. Schreib mir gerne unter:
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Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge fix und fertig der
00:00:04: Betriebsmittel Podcast. Heute reden wir darüber wie
00:00:08: du deine Betriebsmittel clever beschaffen kannst und
00:00:11: warum weniger Lastenheft manchmal ein bisschen
00:00:15: mehr ist. Mehr dazu nach dem Intro.
00:00:33: Ja, vielleicht kennst du die Situation, weil du als Einkäufer in einem
00:00:36: mittelständischen Unternehmen unterwegs bist oder vielleicht bist du auch der Geschäftsführer
00:00:40: und bist in die Prozesse der Betriebsmittelbeschaffung
00:00:45: noch mit eingebunden. Oft ist es so, in dem klassischen
00:00:49: Mittelständler, der Baugruppen produziert, dass er teilweise
00:00:52: wirklich seine Vorrichtung und seine Betriebsmittel auch
00:00:56: noch selbstfertigt, selbst aufbaut, selbst konstruiert,
00:00:59: diese ganze Fertigungskette in seinem Unternehmen noch integriert
00:01:03: hat. Dabei gibt es dann oft das Problem, dass das
00:01:07: Kerngeschäft ja die Baugruppenproduktion ist und
00:01:11: die Anfertigung der Betriebsmittel ein Stück
00:01:14: weit nebenbei läuft. Und das läuft dann auch immer sehr sehr in Höhen und Tiefen
00:01:18: ab, wenn es einen großen neuen Auftrag begibt, dann hat die
00:01:22: Konstruktion und im Anschluss auch die Fertigung viel zu tun. Die
00:01:25: Produkte werden dann auf den bestehenden Anlagen integriert, bis die Fertigung
00:01:29: dann läuft und dann ist es letztendlich so, dass diese
00:01:33: Fertigung erstmal anläuft und es dauert einen Moment bis vielleicht das
00:01:36: nächste Produkt wieder mit dazu kommt und das ist wirklich für
00:01:40: viele Unternehmen mittlerweile ein ausschlaggebender Punkt neben
00:01:43: dem Fachkräftemangel, der auch noch mal mit dazu kommt und
00:01:47: neben der Tatsache, dass sie einfach in der Produktion
00:01:51: effizienter gestalten wollen, dass sie vielleicht ihre Betriebsmittel
00:01:55: effizienter aufbauen wollen und dass sie einfach neue
00:01:59: Ideen, neue Konzepte von externen Unternehmen, die
00:02:02: wirklich darauf spezialisiert sind, Vorrichtungen aufzubauen,
00:02:06: dass sie das mitnehmen wollen und sich deshalb entscheiden,
00:02:10: in den Prozess der Betriebsmittelbeschaffung, der Vorrichtungsbeschaffung
00:02:14: oder auch der Werkzeugbeschaffung entsprechend mit einzusteigen.
00:02:18: Und wie das aussehen kann, wie wir das mit zwei
00:02:21: Referenzkunden mittlerweile eins zu eins genau so
00:02:25: umgesetzt haben, darüber wollen wir heute ein Stück
00:02:29: weit sprechen Und das ist im
00:02:32: ersten Moment eigentlich der Punkt, wo viele
00:02:36: Einkäufer, viele Geschäftsführer sich auch hinsetzen und sagen als allererstes
00:02:39: brauche ich ein Lastenheft. Ich muss alles zusammengeschrieben haben,
00:02:43: damit ich alle Informationen sicher übergeben
00:02:47: kann, damit ich dem Lieferanten sagen kann, das ist genau das, was ich haben
00:02:50: will. Und das führt dann in der Regel eigentlich dazu, dass
00:02:54: es ganz ganz oft sehr sehr lange dauert, wenn man nämlich keinerlei
00:02:58: Erfahrung mit der Erstellung von Lastenheften hat, bis man so weit ist,
00:03:01: dass man das Lastenheft überhaupt fertig hat und auf der
00:03:05: anderen Seite führt es dazu, dass es oft seitenweise
00:03:09: PDFs, Powerpoints etc. Generiert werden, die es
00:03:13: dem klassischen Vorrichtungslieferanten dann auch
00:03:16: wiederum schwierig machen, weil der erstmal lesen, lesen, lesen,
00:03:20: lesen, lesen muss. Und das ist letztendlich auch nicht unbedingt das,
00:03:24: was dann irgendwo zielführend ist. Deswegen mein Vorschlag,
00:03:28: erstmal auf die Suche begeben nach einem passenden Lieferant. Da hast du
00:03:32: verschiedene Möglichkeiten. Entweder gehst du über Google oder du gehst
00:03:36: über LinkedIn oder du wählst im Idealfall am besten
00:03:39: sofort mal eine Telefonnummer, dass wir beiden zusammenkommen und uns miteinander
00:03:43: unterhalten können. Und dann wäre der klassische Ablauf eigentlich so, dass man sagen kann,
00:03:47: komm, wir haben hier dieses Problem, wir haben uns entschieden, wir möchten
00:03:51: gerne eine Schweißvorrichtung, eine Montagevorrichtung, eine klebevorrichtung
00:03:55: erstmalig zukaufen lass uns mal zusammenkommen lass uns mal
00:03:58: zusammensetzen damit wir dir einmal zeigen können was
00:04:02: denn eigentlich die Problemstellung so ist. Und
00:04:06: dann gehört zu dem Ganzen in meinen Augen
00:04:10: das Abstecken gewisser Rahmenbedingungen. Das fängt
00:04:13: zum einen damit an, dass der Lieferant klar definiert,
00:04:17: wie er sich das denn vorstellt, dass er beispielsweise sagt, ich habe hier eine
00:04:21: automatisierte Zelle, da möchte ich ein zusätzliches Produkt
00:04:24: auf integriert haben, dass ich einfach eine zusätzliche
00:04:28: Baugruppe dort schweißen kann oder herstellen kann oder ich habe
00:04:32: eine Baugruppe, die ich in sehr geringer Stückzahl fertigen muss, die möchte ich
00:04:36: gerne als manuelle Schweißvorrichtung haben und dass man
00:04:39: einfach über den groben Rahmen einmal spricht, dass der
00:04:43: Kunde wirklich auch klar kommunizieren kann, was er möchte,
00:04:47: wo er sagt, ich möchte vielleicht auf jeden Fall
00:04:50: manuelle Spanner oder ich möchte auf jeden Fall Chromatic Spanner. Ich
00:04:54: möchte auf jeden Fall diese Art oder diese Hersteller von
00:04:58: Sensoren, weil die habe ich bei mir im Unternehmen schon. Die Instandhaltung
00:05:01: beispielsweise kennt sich damit aus, die Instandhaltung weiß wie damit umzugehen
00:05:05: ist, vielleicht gibt es einen gewissen Lagerbestand an
00:05:09: Ersatzteilen die einfach da sind und dann macht es ja Sinn sich
00:05:12: auf diese Produkte, auf diese Kaufteile wieder mit
00:05:16: aufzusatteln und zu sagen okay das nutzen wir. Dann ist es
00:05:19: ganz wichtig, dass der Kunde auch wirklich
00:05:23: mal offen und ehrlich kommuniziert, was waren denn die Probleme in der
00:05:27: Vergangenheit. Ja wir haben über viele viele Jahre selber Vorrichtungen
00:05:31: gebaut, selber Vorrichtungen gefertigt, aber unterm Strich
00:05:34: hatten wir auch immer wieder Probleme und diese Probleme
00:05:38: ehrlich mit auf den Tisch zu legen und auch ehrlich darüber zu sprechen
00:05:42: hilft uns als Lieferanten dann wieder diese mit
00:05:46: aufzunehmen und die auch einfach in Zukunft dann irgendwo abzustellen.
00:05:50: In dem Zuge ist es dann auch wichtig, dass man auch die
00:05:54: Engineering-Phase schon betrachtet. Das heißt, man muss
00:05:57: darüber sprechen, wie der Kunde sich letztendlich das Datenpaket
00:06:01: vorstellt, was er nach dem Projekt oder bei der Inbetriebnahme
00:06:05: übergeben bekommt. Reicht es ihm aus, dass er
00:06:08: einen 3D-Datensatz von seiner Vorrichtung und von seiner
00:06:12: Anlage hat mit einer Stückliste als PDF-Datei
00:06:16: oder möchte er vielleicht wirklich unbedingt auch noch
00:06:19: 2D-Zeichnung, also Zeichnungsableitung von allen
00:06:23: einzelnen Bauteilen haben. Möchte er einen Elektroplan,
00:06:28: E-Plan vielleicht aufgebaut haben, möchte er einen Prismatic-Plan
00:06:32: haben. Das spielen natürlich viele Themen zusammen, gerade auch wie
00:06:36: komplex ist nachher die Vorrichtung. Irgendwann komme ich nicht mehr darum
00:06:39: herum, wirklich auch Prismatic Pläne und Elektrik Pläne zu
00:06:43: erstellen. Aber das sind so Themen, die man auch noch mal abstecken
00:06:47: kann für den Bereich Engineering. Und wenn man
00:06:50: diese Themen so zusammengefahren hat, wie wir das jetzt
00:06:54: hier besprochen haben, wenn du das so weit auf dem Zettel hast,
00:06:57: dann hat man das gemeinsam besprochen, Man hat
00:07:01: eine verbindliche Grundlage gemeinsam
00:07:05: erarbeitet und kann damit dann loslaufen und sagen, okay jetzt
00:07:08: erstellen wir mal ein Konzept mit diesen Informationen, weil während
00:07:12: dieser Konzepterstellung werden bestimmt aus anderen Abteilungen,
00:07:16: wie beispielsweise der Konstruktion, nochmal wieder Rückfragen mit einlaufen.
00:07:21: Auf Kundenseite werden vielleicht auch weitere Mitarbeiter
00:07:24: irgendwo mit eingebunden in diesen Beschaffungsprozess und
00:07:28: so entstehen nochmal zwei, drei, vier, fünf, sechs Punkte bestimmt, die man
00:07:32: gemeinsam nochmal erarbeiten kann, die man gemeinsam nochmal zusammenfassen
00:07:35: kann. Gleichzeitig hat man ein erstes Konzept und alle haben eigentlich
00:07:39: ein Abbild dessen, was letztendlich dann entstehen
00:07:43: soll und was dann beim Kunden, also bei dir unterm
00:07:47: Strich auch irgendwann angeliefert wird.
00:07:51: Der Vorteil des Ganzen ist, wir haben dann eine breite
00:07:55: Basis auf einem soliden Fundament, worauf wir ein
00:07:59: komplettes Projekt aufbauen können und durchziehen
00:08:03: können. Wir brauchen dafür gegenseitiges Vertrauen,
00:08:06: wir brauchen dafür eine offene und ehrliche
00:08:10: Kommunikation zu jedem Zeitpunkt des Projekts
00:08:14: und wir brauchen letztendlich dafür auf beiden Seiten
00:08:18: eine gewisse Verbindlichkeit und eine Bereitschaft
00:08:22: sich auf dieses Thema so einzulassen. Und wenn man das
00:08:25: macht, dann hat man eine gute Grundlage auf der man
00:08:29: viele viele weitere Projekte gemeinsam angehen
00:08:33: kann. Andersherum ist
00:08:36: es so, dass man ganz ganz viel Zeit in Lastenhefte steckt,
00:08:40: die vielleicht auch potenzielle Lieferanten irgendwann abschrecken
00:08:44: und es gar nicht erst zu einer Zusammenarbeit kommt. Nun gibt
00:08:47: es bestimmt auch viele große Unternehmen, gerade OEMs,
00:08:51: die sehr sehr viel Zeit, einfach auch über Jahre, über
00:08:55: Jahrzehnte investiert haben, Lastenhefte, Pflichtenhefte
00:08:59: zusammen zu schreiben. Aber jeder, der im Vertrieb oder
00:09:02: in der Kalkulation unterwegs ist, der weiß einfach wie
00:09:06: viel Mühe es einfach auch bedarf diese
00:09:09: ganzen Themen zu lesen, sich zu erarbeiten und unterm Strich
00:09:13: kostet es auch alles Zeit und Geld und muss auch irgendwo
00:09:17: mit mit abgedeckt werden. Deshalb als Zusammenfassung
00:09:21: des heutigen Podcasts noch mal ganz deutlich gesagt, ich
00:09:25: bin der festen Überzeugung mit gegenseitigem Vertrauen, mit
00:09:29: Verbindlichkeit und der Bereitschaft zu einer offenen Kommunikation
00:09:34: ist weniger Lastenheft, deutlich mehr Lastenheft
00:09:37: für effiziente und schlanke Prozesse in
00:09:41: deiner Betriebsmittelbeschaffung. Das soll es für heute gewesen
00:09:45: sein. Wir sind fix und fertig. Ich freue mich aufs nächste Mal.
00:09:48: Bis dahin. Tschüss.
00:10:00: Copyright WDR 2021
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