#39 - Warum Produktionsleiter ohne Prozessanalyse ihre Projekte gefährden - Interview mit Tim Schulz
Shownotes
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Prozessanalyse vor Projektstart Interview mit Tim Schulz von Metall Technik Schulz – Warum dieser Schritt im Maschinenbau entscheidend ist
In diesem Video zeigen wir dir, wie du die Prozessanalyse im Maschinenbau effektiv einsetzt, um Projekte von Anfang an effizient und kostenoptimiert zu gestalten! Perfekt für Produktionsleiter, Projektmanager und Automatisierungsverantwortliche, die ihren Workflow optimieren und typische Fehler im Projektverlauf vermeiden möchten.
Gemeinsam mit Tim beleuchten wir echte Praxisbeispiele, geben erprobte Tipps zur Prozessoptimierung und verraten, warum offene Lösungsfindung enorme Potenziale birgt.
⏱️ Kapitel:
00:00 Begrüßung & Vorstellung Tim Schulz 02:24 Warum Kunden oft mit zu konkreten Lösungen kommen 05:54 Blick auf den Gesamtprozess & Prozesskette verstehen 09:37 Der Einfluss von technischen und organisatorischen Prozessen 11:09 Mitarbeiter einbeziehen & Projekterfolg steigern 14:30 Lieblingsprojekte aus der Praxis 19:16 KI-gestützte Kontrollvorrichtungen & innovative Lösungen 20:44 Fazit: Effizientes Teamwork & frühzeitige Einbindung
📋 Was dich erwartet:
✅ Fallstricke: Wenn Projekte ohne Prozessanalyse starten ✅ So findest du nachhaltige und günstige Lösungen im Vorrichtungs- und Anlagenbau ✅ Überzeugende Praxisbeispiele aus Automatisierung und Maschinenbau ✅ Praktische Tipps zur Integration von Mitarbeitern in die Planung ✅ Einblick in innovative Technologien wie KI-Kontrollsysteme und Cobot-Einsatz ✅ Konkrete Anregungen, wie du Prozesssicherheit und Akzeptanz steigerst
🔍 Warum Prozessanalyse im Maschinenbau?
Mit dieser systematischen Prozessbetrachtung kannst du:
- ⏱️ Zeit & Ressourcen sparen – weil frühe Fehler erkannt und vermieden werden
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- 😊 Mitarbeiter binden & Akzeptanz im Team steigern
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Wenn du Fragen oder Themenwünsche hast, auf die ich hier im Podcast eingehen soll. Schreib mir gerne unter:
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Transkript anzeigen
00:00:00: Warum du vor dem Projektstart in die
00:00:04: Prozessanalyse gehen musst, darüber reden wir heute. Dafür
00:00:08: habe ich mir Tim Schulz eingeladen und das ist der Betriebsmittel Podcast
00:00:11: fix und fertig.
00:00:28: Hallo und herzlich willkommen, neue Folge fix und fertig, der Betriebsmittel
00:00:32: Podcast heute mit Tim Schulz als Gast bei mir in
00:00:35: dieser Folge und Tim ich würde sagen als ersten lockeren
00:00:39: Einstieg erzählst du einfach mal wer du bist, wo du herkommst, was
00:00:43: du so machst und vor allen Dingen wofür du montags morgens
00:00:47: eigentlich aufstehst. Ja, hi Bernd, vielen Dank, dass
00:00:50: ich Gast in deinem Podcast sein darf.
00:00:54: Ich komme aus Meining, das ist im schönen Südtüringen
00:00:58: und bin da in unserem Familienunternehmen im Maschinenbau tätig.
00:01:03: Und morgens stehe ich eigentlich auf, weil es mir wirklich Freude macht,
00:01:07: mit Kunden und Partnern technische Herausforderungen zu lösen. Und
00:01:10: weil das so vielfältig ist, wird das auch nicht langweilig.
00:01:15: Und wir automatisieren mit einem Team von knapp
00:01:18: 20 Leuten verschiedene Prozesse
00:01:22: von kleineren, mittleren bis hin zu großen Kunden.
00:01:26: Ja, das macht mir Spaß. Genau und das ist das ist auch
00:01:29: genau der Grund, warum wir heute zusammengekommen sind. Es passt nämlich sehr sehr
00:01:33: gut, weil wir letztendlich gesagt haben, okay wir müssen mal darüber
00:01:37: reden, wenn ich in ein Projekt reingehe, sei es wirklich
00:01:40: ich starte das Projekt schon oder auch in der Angebotsphase schon, wo ich
00:01:44: einfach mal grob schaue in welche Richtung will ich denn
00:01:48: nachher laufen. Da ist es unheimlich wichtig, dass man
00:01:51: vorher wirklich auf den Prozess drauf
00:01:55: schaut. Ich kenne es von unserer Seite her und ich glaube das ist auch ein
00:01:58: Thema was dir bekannt vorkommt. Da kommen oft Kunde und sagen ich will
00:02:02: eine Vorrichtung haben in der ich genau diese 7
00:02:05: Schweißpunkte setze, wo ich diese 3 Blechteile
00:02:09: miteinander verbinde oder wo ich genau diese Baugruppe montiere.
00:02:13: Und da habe ich immer den Ansatz, da muss man ein bisschen weiter gucken und
00:02:16: ich glaube das ist ein Thema das kommt dir sehr sehr bekannt vor. Nicht
00:02:20: direkt für den Vorrätungsbau aber im Bereich der Automatisierungstechnik.
00:02:24: Genau, wir beobachten das oft, dass
00:02:28: Kunden aus einem sehr konkreten Ansatz heraus ihre Projekte
00:02:32: starten oder betrachten und das schränkt manchmal den
00:02:36: Lösungsraum schon zu sehr ein. Also ich
00:02:39: kann da mal ein Beispiel geben. Zu uns kam mal ein Kunde,
00:02:44: der wollte den Montageprozess vereinfachen eigentlich
00:02:47: für seine Mitarbeiter und wollte von uns ein Angebot für eine hydraulische
00:02:51: Presse haben, auf der dann Kupplungspakete gepresst werden. Die
00:02:55: hydraulische Presse, das wäre ein Riesenwerk geworden mit
00:02:58: CE-Dokumentationen und allem. Wir sind einen Schritt zurückgegangen, haben uns den
00:03:02: Gesamtprozess angeguckt und sind eigentlich darauf gekommen, dass eine
00:03:05: handgeführte Kniehebelpresse die Aufgabe genauso löst und
00:03:09: der
00:03:13: Kunde durch diese Änderung im Konzept ungefähr ein
00:03:17: Drittel nur des Invests hat und die
00:03:21: dieselbe Lösungsqualität sozusagen
00:03:24: dann erhält. Dadurch, dass ich eben von einem komplett automatischen
00:03:28: System auf ein handgeführtes System umschwenke, habe ich dann keine CE und so
00:03:32: weiter. Und da war eben der Ansatz vom Kunden eine Hydraulik Presse
00:03:36: anzufragen schon zu konkret und der Schritt zurück
00:03:39: in die Konzeptphase hat eben geholfen, das Projekt
00:03:44: in einen normalen kostenrahmen zu bringen oder einen angemessenen kostenraum zu
00:03:47: bringen genau ich glaube das ist auch ganz wichtig dass wir das doch mal so
00:03:51: zusammenfassen wenn man wenn man mit ganz konkreten
00:03:54: vorstellungen schon in ein projekt reingeht und sagt ich werde jetzt
00:03:58: in diesem beispiel ich will diese hydraulische presse haben dann habe ich ja
00:04:02: letztendlich diese diese Viereckfeinde, wie man so schön sagt, von meinem
00:04:05: Projekt, die habe ich schon mal in den Boden gerammt und dann kann ich mich
00:04:09: nur noch innerhalb dieser Spielwiese bewegen
00:04:13: und wenn ich mich davon frei mache und so habt ihr es dann ja gemacht
00:04:17: wenn ich es richtig verstanden habe gesagt ok warum überhaupt dieser ansatz sondern
00:04:20: wir schauen auf den ganzen prozess und suchen erst
00:04:24: mal eine vielleicht viel viel effizientere lösung und denken erst
00:04:28: mal frei von diesem viereck was der kunde da letztendlich schon
00:04:31: mal schon mal aufgebaut hat das passt eigentlich auch wiederum habe ich
00:04:35: auch ein beispiel aus ja aus unserem alltag haben
00:04:39: kunden gehabt der letztendlich gesagt hat okay ich habe hier eine
00:04:42: baugruppe und ich habe mir schon überlegt die muss geklinscht werden ich möchte
00:04:46: die in 2 vorrichtungen machen ich muss die in der ersten vorrichtung setze
00:04:50: ich ein paar geopunkte damit die einzelnen teile
00:04:53: schon zueinander positioniert sind und auch fixiert sind dann nehme ich diesen
00:04:57: unter zb in vorrichtung a raus und in den vorrichtung b einlegen
00:05:01: und da setze ich dann alle anderen klinsch punkte und somit hat er
00:05:05: letztendlich ein umrüsten in der anlage er hat 2 vorrichtungen
00:05:09: für einen für einen zb nachher und wir sind hier gesagt okay
00:05:12: was hältst du denn von der variante dass wir nur eine vorrichtung machen Wir setzen
00:05:16: in der untersten Ebene sozusagen alle Clinch-Punkte,
00:05:20: damit die Baugruppe erstmal in sich stabil ist und fahren das Ganze dann
00:05:24: über 4 Hubzylinder nach oben und so habe ich die Freiheit, dass
00:05:27: ich mit diesen großen Kalkfüge-Zangen da
00:05:31: rankomme und dann da letztendlich die finalen punkte setzte dass
00:05:35: dieser zb auch fertig ist dadurch habe ich letztendlich dann eine komplette
00:05:39: vorrichtung und einen kompletten arbeitsschritt nachher in der produktion
00:05:42: gespart und ich denke das ist auch ein gutes beispiel dafür dass man
00:05:46: da ja ein Stück weit offen sein muss und einfach schauen muss, was
00:05:50: was gibt es für, was gibt es für Möglichkeiten.
00:05:54: Und dann stellt sich vielleicht für den Kunden ja oft die Frage, was
00:05:58: muss er sich eigentlich kümmern Und
00:06:02: da gebe ich immer gern mit auf den Weg, dass es eigentlich grundsätzlich darum
00:06:06: geht, die eigenen organisatorischen Prozesse gut im Griff zu haben.
00:06:14: Also wie wird das Material bereitgestellt? Wo muss
00:06:18: es nach dem Prozess, den wir automatisieren wollen, hin oder wie
00:06:21: wird es weiterverarbeitet? Ein typisches
00:06:25: Beispiel ist ja oft, werden nach irgendeinem Automatisierungsschritt
00:06:29: kleinere Teile in eine Kiste geschmissen und müssen dann wieder
00:06:32: vereinzelt werden. Und wir drängen dann darauf, eben
00:06:36: Ordnungsstrukturen nicht zu durchbrechen. Und
00:06:39: wenn man einzelne Probleme zu isoliert betrachtet oder nicht den
00:06:43: Gesamtprozess, dann kommt sowas oft unter die Räder.
00:06:46: Und wichtig ist, dass Kunden ihre technischen
00:06:50: Prozesse von den Parametern her gut im Griff haben. Das können
00:06:54: wir als Automatisierer selten gut lösen, sage ich mal. Also
00:06:58: was genau meinst du damit? Damit meine ich, wie
00:07:02: wird, also wenn wir zum Beispiel ein Kleber oder einen Schweißprozess
00:07:05: nehmen, muss der Kunde meiner Meinung nach möglichst genau
00:07:09: wissen, wie wird geklebt, mit welchem Klebstoff, wie viel muss dahin,
00:07:12: wo muss dahin oder beim Schweißen, natürlich welches Verfahren, aber eben
00:07:16: auch mit welchen Parametern, vielleicht auch wie viel Wärmeeintrag habe ich,
00:07:20: wo, wo ist mit wie viel Verzug zu rechnen. Das ist schön, wenn das der
00:07:23: Kunde weiß, die Automatisierungsgeschichte drumherum, wie
00:07:27: gestalten wir das vom Ablauf und so weiter, da sehe ich uns
00:07:30: eigentlich im Vorteil und ein bisschen, ja da können
00:07:34: wir den Markt besser, da können wir den Prozess besser
00:07:37: beleuchten und so ist das ja bei euch in den Vorrichtungsgeschichten sicherlich
00:07:41: ähnlich. Genau, es zahlt im Prinzip genau auf das Thema ein
00:07:45: oder genau so darauf ein, was du gerade gesagt hast. Für uns ist es dann
00:07:48: auch so wenn wir jetzt bei dem thema mit dem schweiß prozesse und so innerhalb
00:07:52: der vorrichtung bleiben wo ich dann auch einfach sage okay dann lass uns doch mal
00:07:56: gucken was machst du denn vorher noch oder was passiert denn danach klar
00:07:59: irgendjemand entweder ein roboter oder ein mensch
00:08:03: legt diese Teile in diese Vorrichtung ein und nimmt die nachher auch wieder raus.
00:08:07: Aber ganz oft gibt es ja auch die Situation, dass da noch mal eine
00:08:10: Teilekennzeichnung aufgebracht werden muss. Sei es, dass Labels aufgeklebt
00:08:14: werden oder dass es mit einem Markator irgendwie aufgestichelt wird, eine Teilenummer, einen
00:08:18: Schichtstempel oder ähnliches. Und das ist auch so ein Thema, wo wir dann auch schon
00:08:21: oft erlebt haben, dann kam irgendwann im
00:08:25: Laufe der Gespräche dann raus, ja im Nachgang müssen wir ja noch irgendeine
00:08:28: Auflage haben, wo man mit dem Makator dann da noch irgendwo den
00:08:32: Schichtstempel rein, wo ich gesagt habe, okay, dann lass uns doch vielleicht das Ganze
00:08:36: über eine Automatisierung mit in diese Vorrichtung reinbringen. Vielleicht kann
00:08:40: ich einfach über einen Pneumatikzylinder oder
00:08:44: einen Schlagspanner oder ähnliches dann diese Kennzeichnung automatisiert mit
00:08:48: reinbringen oder wenn ich ein großes Feld habe, kann ich ja vielleicht auch dem
00:08:51: Roboter eine ein Markator über eine selbstgebaute
00:08:55: Aufnahme an die Hand nehmen, dass er da hinfährt und über die Steuerung
00:08:58: dann letztendlich das Go gibt, dass der Markator diese Teilkennzeichnung
00:09:02: dann einbringt. Aber auch diese Prozesse so
00:09:06: zu vereinfachen und in die Vorrichtung zu integrieren kann ich halt nur, wenn ich
00:09:10: von vornherein wirklich diesen gesamten Prozess mir anschaue und
00:09:13: wo ich sage, okay wo kommen diese Teile her und was passiert,
00:09:17: bis diese Teile irgendwo wirklich am finalen
00:09:21: Fahrzeug verbaut werden oder in der finalen, in dem finalen Produkt
00:09:25: verbaut werden oder wenn sie an den Kunden
00:09:28: ausgeliefert werden. Und deswegen Da muss man auch dann letztendlich das ganze
00:09:32: sehen und es zahlt ähnlich und ich glaube, das ist bei euch auch ein großer
00:09:35: Punkt auf das Thema ein. Der Kunde sollte sich vielleicht auch nicht
00:09:39: unbedingt immer darüber Gedanken machen, wie muss denn diese
00:09:42: Vorrichtung im Detail aussehen, welche möchte ich Prismatic
00:09:46: Spanner oder möchte ich Handspanner haben oder gar von welchem Hersteller und das ist ja
00:09:50: wahrscheinlich bei euch dann ähnlich, wenn man Vorgaben über Vorgaben
00:09:53: über Vorgaben hat, dann haben wir wieder dieses abgesteckte Feld, in dem
00:09:57: man sich dann nur bewegen kann und das ist auf jeden Fall auch nicht immer
00:10:00: ideal, würde ich sagen. Und vor allem, wenn irgendwann
00:10:04: das Wissen darüber verloren geht, wo diese Vorgaben eigentlich
00:10:08: herkommen. Also hat man auch
00:10:11: immer als Beispiel ein Thema, da ging es eine Laserreinigung
00:10:16: von Bauteilen, die im Nachhinein an einem anderen Prozess
00:10:20: mittels Laser gereinigt werden sollten. Und der Kunde hat sich das so vorgestellt,
00:10:23: dass der Laserkopf von einem Roboter geführt wird. Das ist
00:10:27: arbeitsschutztechnisch sehr schwierig. Dann auch hat sich herausgestellt,
00:10:31: bis irgendwann hinterfragt wurde, warum wird eigentlich der Laser geführt und
00:10:35: nicht das Werkstück, also ein stationärer Laser und das Werkstück.
00:10:39: Und genau, das war so ein typischer Fall, wo am Ende
00:10:43: gar keiner mehr wusste, warum man überhaupt mal drauf gekommen ist, den Laser zu führen.
00:10:46: Das war als Vorgabe, stand dann im Raum und sehr spät im
00:10:50: Projekt wurde erst das umgeschmissen.
00:10:55: Ja, genau. Das ist ein klassisches Beispiel. Es wird erstmal irgendwie
00:11:00: in 1 sehr, sehr frühen Phase wird irgendwo ein Pfeiler in die Erde
00:11:03: gerammt und dahinter fragt keiner mehr warum, wieso, weshalb, dass
00:11:07: das dann genau so ist. Was ich aber auch interessant fand, was
00:11:11: du eben gesagt hast, das Thema, wenn sich im Projekt noch was
00:11:15: ändert, weil was vergessen wurde. Also wenn Anforderungen
00:11:18: oder Produktvarianten sogar noch hinzukommen, die gar nicht dabei
00:11:22: waren. Das ist auch immer ein großes Thema. Das gehört für mich in die
00:11:26: Prozessverantwortung des Kunden. Also er muss sich sehr genau darüber
00:11:29: Gedanken machen, was muss eigentlich wann verarbeitet
00:11:33: werden und in welcher Reihenfolge. Und da hilft es,
00:11:37: glaube ich, auch möglichst viele Mitarbeiter oder vor allem
00:11:40: Mitarbeiter, die eng an dem Prozess dran sind, mit
00:11:44: einzubinden zu 1 frühen Phase. Also möglichst auch
00:11:47: Anlagenführer oder so. Definitiv bin ich auch immer ein Freund von,
00:11:51: haben wir schon ich glaube 3 4 Wochen
00:11:55: her haben wir vielleicht auch schon ein bisschen mehr mit Mr.
00:11:58: Maschinenbauer, weiß nicht ob du ihn kennst, über LinkedIn
00:12:02: ist er auch sehr sehr aktiv eine Folge gemacht, dass wir wirklich
00:12:05: gesagt haben oder darüber gesprochen haben, kann es oder ist es für ein
00:12:09: Projekt entscheidend, wie viele Menschen oder Mitarbeiter
00:12:13: du letztendlich in die Planungsphase mit einbeziehst. Und Wir
00:12:17: sind einfach zu dem Entschluss gekommen in dieser Folge, dass wir gesagt haben, ist ganz
00:12:20: ganz wichtig, dass man wie du auch sagst, einen Anlagenführer mit dazu nimmt oder
00:12:24: dass man, wenn ich über Schweißvorrichtungen rede, gerade wenn ich manuelle
00:12:28: Schweißarbeiten habe, dass ich den Schweißer mal mit dazu
00:12:31: nehme und sage, okay, du hast jetzt hier auch mal den
00:12:35: Rahmen, deine Sorgen, Ängste, Nöte, wenn du das hier siehst, wenn
00:12:39: du mit in dieser Planungsphase mit drin bist, zu äußern, was letztendlich
00:12:42: nachher einfach den Vorteil hat, dass Leute, die nachher
00:12:46: mit diesen Projekten oder in diesen Projekten arbeiten müssen und mit diesen
00:12:50: Produkten arbeiten müssen, vielleicht eine ganz, ganz andere Sichtweise auch nochmal
00:12:53: haben, weil sie vielleicht seit 20 Jahren schon an dieser Anlage stehen
00:12:57: oder weil sie seit 20 Jahren schon irgendwelche Bauteile von Hand verschweißen.
00:13:01: Und warum soll man die nicht mit einbinden und warum soll man nicht
00:13:04: auch das Know-how von denen entsprechend mitnutzen. Definitiv finde
00:13:08: ich auch ganz ganz wichtig. Und das steigert dann sicherlich auch die
00:13:11: Akzeptanz. Also wenn ich als Anlagenführer oder
00:13:15: so mitentscheiden darf, wie die ganze Geschichte gestaltet wird.
00:13:21: Dann ist das nicht der Klassiker, man kommt irgendwann montags morgens
00:13:24: her und die Anlage ist jetzt fertig gebaut und steht jetzt da und sagt herzlichen
00:13:28: Glückwunsch, das ist deine neue Anlage, jetzt kannst du hier loslegen
00:13:31: und als allererstes fallen einem schon mal 5 Gründe ein, warum das
00:13:35: denn jetzt gerade doof ist. Das geht man da letztendlich auch
00:13:39: mit aus dem Weg. Wenn wir Roboter integrieren, ist das beste
00:13:42: Zeichen eigentlich, wenn die Kunden oder die Mitarbeiter beim
00:13:46: Kunden, die am Roboter arbeiten, dem erstmal einen Namen geben, wenn der kommt.
00:13:51: Dann merkt man, dass sie sich da identifiziert haben. Ja,
00:13:55: dann merkt man, dass sie da auf jeden Fall auch Bock drauf haben. Finde ich
00:13:59: auch immer sehr lustig, sieht man bei ganz, ganz vielen Kunden, dass die
00:14:02: Roboter tatsächlich Namen haben. Das stimmt, finde ich auch
00:14:06: immer sehr sehr gut. Ja hast du vielleicht noch
00:14:09: so, wenn wir mal Richtung Abschluss der Folge
00:14:13: schon schauen, hast du vielleicht, du hast vorhin erzählt von einem Projekt bei euch im
00:14:17: Hause mit 1 Hydraulikpresse. Hast du da irgendwie so ein Lieblingsprojekt
00:14:21: oder so, wo du nochmal berichten kannst, was ihr so gemacht habt, wie
00:14:25: ihr das Ganze so durchlaufen seid? Für unsere Hörer, das wäre vielleicht auch
00:14:28: nochmal ganz interessant. Ja, also mein
00:14:32: Lieblingsprojekt aus der jüngeren Vergangenheit, sage ich mal, war tatsächlich
00:14:37: die Integration von Cobot bei einem
00:14:40: Kunden. Da wurden Werkstücke
00:14:45: in eine Fräsvorrichtung, kann man fast sagen, zugeführt
00:14:48: und dann auch wieder abgeführt. Und typischerweise
00:14:52: benutzen wir den Cobot gar nicht im kollaborativen
00:14:55: Betrieb, sondern wir nutzen die Kraftdrehmomentsensoren
00:15:00: dafür, den Arbeitsraum abzutasten. Einmal dafür,
00:15:04: dass alles richtig eingerichtet ist. Also der Kunde
00:15:08: kann verschiedene Produktvarianten umstellen. Wir tasten
00:15:11: vor Arbeitsbeginn mit dem Cobot selber den Arbeitsraum ab und
00:15:15: gucken, ob alle Anschläge richtig gesetzt sind. Und
00:15:19: wir gleichen über das Abtasten auch
00:15:22: Lagerabweichungen aus. Also die Teile kommen aufgestapelt auf 1
00:15:26: Palette. Der Stapel ist nicht immer ganz gerade. Und
00:15:30: Wir tasten, bevor wir anfangen abzustapeln, einmal den
00:15:33: Stapel rundherum an, wissen dann, aha, der weicht oben 3, 4
00:15:37: Zentimeter ab, greifen uns dann von oben das erste
00:15:41: Werkstück und fädeln das dann, wie es ein Mensch auch machen
00:15:44: würde, in so eine Anschlagskulisse ein, und das eben Kraftdrehmoment
00:15:48: gesteuert. Dafür haben wir ein Cobot benutzt und das funktioniert sehr
00:15:52: gut und wurde auch früh vom Kunden
00:15:56: akzeptiert, beziehungsweise von den Mitarbeitern der Kunden
00:15:59: akzeptiert und die lernen da jetzt tatsächlich
00:16:03: selber schon neue Produktvarianten da ein, ohne dass da ein Steuerungstechniker
00:16:07: von uns eingreifen muss. Das war für
00:16:11: mich eigentlich jetzt in der jüngeren Vergangenheit tatsächlich so ein
00:16:15: Lieblingsprojekt und es hat sich sehr gut entwickelt. Es hat Spaß gemacht.
00:16:19: Wie ist das bei dir? Der Gastgeber wird immer wenig
00:16:23: gefragt. Das stimmt, ja, tatsächlich
00:16:26: ist das so. Was sind so deine Lieblingsgeschichten?
00:16:31: Also meine Lieblingsgeschichten aktuell
00:16:35: sind tatsächlich, ja mehr oder minder, ich
00:16:39: nenne es immer so schön, fast vollautomatisierte Kontrollvorrichtungen, wo
00:16:42: wir wirklich eine Baugruppe haben,
00:16:46: die vielleicht, was heißt vielleicht, die montiert
00:16:50: wurde in 1 vorrichtung und da oben drüber habe
00:16:54: ich dann eine kamera und diese kamera prüft dann letztendlich
00:16:57: nachher vollautomatisiert auf auf Knopfdruck
00:17:01: sind alle Normteile angebracht sind alle eigentlichen
00:17:05: sind die alle Bauteile verbaut worden in dieser Vorrichtung und ist
00:17:09: dieser ZB so richtig montiert wie es der
00:17:13: der die KI vorher gelernt hat sage ich mal ist eine Kamera also KI gestützte
00:17:16: Kamera mit 1 Steuerung dahinter und
00:17:20: Dadurch hat eigentlich der
00:17:23: Werker die Gewissheit, dass er wirklich zu 100%
00:17:27: richtig gearbeitet hat, dass er alles montiert hat, dass alles da ist, dass nichts
00:17:30: vergessen wurde. Und wenn das System sagt, okay, das ist
00:17:34: so, dann kommt aus einem Labeldrucker noch ein Label,
00:17:38: das kann er entsprechend dann drauf kleben und kann dann diesen ZB
00:17:41: nehmen, in die Kiste packen und das kann dann zum Endkunden verschickt werden
00:17:45: und das ist so ein Thema das sind aktuell meine, muss ich sagen, meine
00:17:49: Lieblingsprojekte, weil es auch für uns ein
00:17:52: neues Thema ist, das machen wir jetzt hier noch nicht so lange bei uns im
00:17:55: Unternehmen und das macht schon eine Menge Laune, weil es
00:17:59: neue Themen sind, KI ist letztendlich überall ein Thema
00:18:03: und die Gespräche mit den Kunden sind halt
00:18:06: auch immer mega spannend, weil das ein Thema ist, was noch nicht in
00:18:10: vielen Betrieben integriert ist, weil viele Unternehmen
00:18:14: sagen, okay, ich würde das schon irgendwie gerne machen, habt aber vielleicht
00:18:17: Berührungsängste und man kann da einfach gemeinsam eine Menge
00:18:21: bewirken und da ist es dann auch wieder so, dass man wirklich den
00:18:25: Prozess von vorne bis hinten durchleuchten muss. Zum Beispiel, was ich gerade sagte mit
00:18:28: diesem Etikett, was dann automatisch ausgedruckt wird, wenn die Prüfung in
00:18:32: Ordnung war. Das ist auch so ein Thema, was eigentlich bei der
00:18:35: Durchleuchtung des Prozesses dazugekommen ist, wo man sagt Okay, das braucht ihr
00:18:39: ja nicht irgendwann später machen, sondern das können wir direkt hier in dieser Montagevorrichtung
00:18:43: machen. Und genauso ist dazugekommen, dass wir
00:18:47: diese diese 100% Kontrolle im Prinzip über die Kamera
00:18:51: da integriert haben. Es ist ein manueller Montageprozess, der ist
00:18:54: immer federanfertigt. Da kannst du den best
00:18:58: ausgebildetesten Mitarbeiter dahin stellen, Wenn der aber 8 Stunden am
00:19:01: Tag die gleiche Tätigkeit macht, dann hast du irgendwann immer mal
00:19:05: das Problem, dass der zwischendurch auf Toilette geht, sich einen Kaffee
00:19:09: holt oder mal kurz mit jemandem quatscht. Dann ist er aus seinem Rhythmus raus und
00:19:12: dann wird vielleicht irgendwo eine Mutter vergessen und dann führst du eine Reklamation.
00:19:16: Und das ist dann für mich auch immer der Ansatz, wo ich sage, okay dadurch,
00:19:20: dass wir die Reklamation runterkriegen, dadurch, dass wir
00:19:24: keine Nacharbeiten haben, dadurch, dass wir keine Kosten auch
00:19:28: durch eine Reklamation haben, finanzieren sich eigentlich solche
00:19:31: Kontrollsysteme langfristig gesehen selbst. Und das ist so der
00:19:35: Ansatz und das finde ich aktuell neben Schweißvorrichtungen
00:19:39: und Montagevorrichtungen und Klebevorrichtungen, die wir
00:19:43: standardmäßig natürlich auch machen, aber das ist schon so mein Steckenpferd
00:19:46: gerade, Definitiv. Ja, auch so ein bisschen in dieselbe Richtung, wie das
00:19:50: Arbeitsraum abpasst bei uns mit dem Roboter. Das sind einfach
00:19:54: smarte Wege, die du gerade beschrieben hast, eine hohe Prozesssicherheit
00:19:58: herzustellen. Genau. Fast nochmal ein Thema für einen neuen
00:20:01: Podcast. Können wir fast eine eigene folge von mann ja
00:20:05: definitiv prozentig cool ja cool hat
00:20:09: mich gefreut ich glaube haben den hörer ein bisschen was mitgeben
00:20:12: können warum es wichtig ist vor dem projekt start
00:20:16: wirklich einmal diese ganze Prozesskette zu durchdenken und das auch
00:20:20: wirklich mit einem starken Team zu machen, das Team
00:20:23: möglichst so zu gestalten, dass man alle mit einbezieht, die
00:20:27: irgendwie mit diesem ganzen Herstellungsprozess und auch
00:20:30: nachher mit dem Fertigungsprozess zu tun haben,
00:20:34: einfach wirklich das optimale Ergebnis und
00:20:37: damit die effizientestmöglichste Fertigung
00:20:41: nachher rauszuholen. Genau.
00:20:44: Auch vielleicht die Zuhörer dazu motivieren, den
00:20:48: Automatisierungspartner oder den Vorrichtungspartner früh ins Projekt mit einzubinden,
00:20:52: damit eben noch genug Raum ist, die beste
00:20:56: lösung auch zu finden genau damit von noch nicht so viele fälle eingehauen
00:20:59: haben dass das Feld und die Spielwiese da schon sehr, sehr klein ist.
00:21:03: Genau. Ich denke, das war ein schönes Schlusswort. Danke,
00:21:07: dass du da warst. Hat mir echt Spaß gemacht. Und an die
00:21:10: Hörer, vielen Dank fürs Zuhören. Wir sehen uns. Alles Gute.
00:21:13: Ciao. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Dass ich dabei sein durfte. Ciao. Gerne,
00:21:17: ciao.
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